Sichtung

 Die Zuchtzulassung wird in den RSV2000 Vereinen nach den Vorgaben des jeweiligen FCI Dachverbands geregelt. Wenn die Vereine zusätzlich eine Zertifizierung durch den RSV2000 anstreben, sind auch die Vorgaben des RSV2000 zu erfüllen:

Mit seinen Sichtungen hat der Schäferhundverein RSV2000 ein völlig neues Instrument in der Hundewelt eingeführt. Nach den ersten Jahren können wir feststellen, dass die Sichtungen das leisten, was wir uns erhofft hatten:

  • Bei Sichtungen erhalten die Hundebesitzer Tipps zur Ausbildung ihrer Deutschen Schäferhunde.
  • Besitzer Deutscher Schäferhunde haben einen ersten Kontakt zur Schutzhundausbildung und spüren etwas von der Faszination dieses Sports.
  • Die Hundeführer sind stolz, wenn sie so detailliert die über ihren Hund dokumentierten Daten in der Hand halten.
  • Das Punktesystem wird diskutiert und bringt Wettbewerb.
  • Die ZG Matrix schafft Transparenz und Klarheit.
  • Die Beschreibungen sind nachvollziehbar.
  • Differenzen zwischen den Beschreibern sind marginal.
  • Die Hundehalter planen eine Sichtung ihres Hundes inzwischen fest ein.
  • Die vielen bisher gesichteten Hunde füllen unseren Stammdatenbestand auf.
  • Die Sichtungsdaten müssen noch ausgewertet werden, aber es ist schon deutlich, dass sie eine hervorragende Quelle für die Zuchtplanung sein werden.
  • Die Möglichkeit, mit einem Hund mit Talentsichtung einen ersten Wurf zu haben, wird genutzt.
  • Es werden z.B. ältere Deutsche Schäferhunde in der Zucht eingesetzt, die sonst nie Nachzucht gehabt hätten.
  • Junge Hunde, die für eine Karriere als Diensthund vorgesehen sind, können vorher noch einen Wurf haben.
  • Sichtungen dienen dem Erhalt und der Förderung eines breiten Genpools.
  • Sichtungen bringen Aktivität, die jeweils für ein CC ausrichtende Ortsgruppe freut sich über die Gäste.

Weitere Informationen zu Sichtungen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Bedeutung einer Sichtung für die Zucht mit einem Rüden oder einer Hündin

Eine Sichtung ist im RSV2000 eine der Zuchtvoraussetzungen. Mit einer Sichtung kann ein Rüde zweimal decken, eine Hündin zwei Würfe haben, wenn alle anderen Bestimmungen, wie HD- und ED-Befund A, B oder C, DNA-Profil (bis auf weiteres Blutprobe) im RSV2000 erfüllt sind, der Hund das Mindestalter erreicht hat und sonst keine von der Zucht ausschließenden Fehler wie Schlappohren oder erhebliche Zahnfehler hat.

Dies ist ein sehr einfacher Einstieg in die Zucht Deutscher Schäferhunde, wenn man das gesamte Konzept der gestaffelten Zuchteinsätze sieht:

  • Einfacher Einstieg in die Zucht
  • “Verdienen” weiterer Zuchteinsätze, die auf dem “Zuchtkonto” gutgeschrieben werden, wie eine erfolgreich abgelegte Schutzhundprüfung 1, eine Körung, usw.
  • Nachkommenkontrolle mit ggf. Konsequenzen

Allgemeine Bedeutung einer Sichtung für die Zucht Deutscher Schäferhunde im RSV2000

Bei jeder Sichtung werden anhand der ZG Matrix (siehe nachstehend) alle vorgestellten Deutschen Schäferhunde von einem LCC (Leiter Competence Center) im Detail beschrieben. Diese Daten werden gesammelt und gespeichert. Einem Züchter, der für seine Hündin nach einem Deckpartner sucht, stehen Informationen zu allen gesichteten Deutschen Schäferhunden aus ganz Deutschland und teilweise anderen Ländern zur Verfügung. Dann sind wir einem unserer Ziele ein gutes Stück näher gekommen: Umfassendes Wissen über möglichst viele Deutsche Schäferhunde für jedes RSV2000-Mitglied “auf Knopfdruck”.

Eine Sichtung ist deshalb in ihrer Sinnhaftigkeit erst dann zu verstehen, wenn man sie eingebunden in das Gesamtkonzept eines “Online”-Vereins betrachtet.

Die ZG Matrix

Als Dr. Helmut Raiser Bundeszuchtwart des SV war, tauschte er sich mit dem damaligen Präsidenten des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV), Peter Meßler, über Möglichkeiten aus, Deutsche Schäferhunde klar strukturiert und nachvollziehbar zu beschreiben und zu beurteilen. Peter Meßler hatte eine Matrix entwickelt, die dann mit Hilfe verschiedener Kenner des Deutschen Schäferhundes weiter bearbeitet wurde. Das Beschreibungssystem wurde systematisch strukturiert, es kam eine Matrix für mentale Eigenschaften hinzu. Messen und Wiegen sowie Fotografieren wurden feste Bestandteile.

Diese Matrix wurde in ihrer heutigen Form zu Zeiten der ZG Züchtergemeinschaft entwickelt und erstmals erprobt. Die ZG war ein loser Zusammenschluss von Züchtern, die damals noch im SV den Deutschen Schäferhund als Gebrauchshund erhalten wollten. Die ZG gibt es heute nicht mehr, sie ist im RSV2000 aufgegangen. In Erinnerung an die Leistungen dieser Gemeinschaft heißt die im RSV2000 eingesetzte Matrix immer noch ZG Matrix.

 

Die Sichtung beginnt mit der Anmeldung. Zur Sichtung mitzubringen sind (außer dem Hund):

  • Ahnentafel
  • Impfausweis
  • Glieder- und Hetzhalsband, alternativ ein Brustgeschirr
  • Bei Jugend- und Junghundsichtung ein Spielzeug des Hundes sowie einige Futterbrocken für die Fährte
  • Reichlich Interesse für die Abläufe

Am Tag der Sichtung melden Sie sich bitte beim Organisator. Er oder sie wird Ihnen den weiteren Ablauf erklären und auch sagen, wer Ihnen im Laufe des Tages außer ihm selbst bei Fragen zur Verfügung steht.

Nach einem gemeinsamen Frühstück und der Begrüßung durchlaufen Sie mit Ihrem Hund die einzelnen “Stationen”, dabei ist nur die erste in der Reihenfolge festgelegt. Außer der Beschreibung der mentalen Eigenschaften, die immer die erste Station darstellt, kann die Reihenfolge variieren.

  1. Beschreibung der mentalen Eigenschaften anhand der ZG Matrix.
  2. Messen, wiegen
  3. Beschreibung des Erscheinungsbildes anhand der ZG Matrix
  4. Fotografieren (Stand- und Kopfbild)
  5. Gesundheitsfragebogen
  6. bei einer Jugend- oder Junghundsichtung: raus ins Gelände zu einer ersten Fährte

Klingt aufwändig und kompliziert? Sie werden sehen, es macht einfach nur Spaß, wenn eine ganze Gruppe von Leuten sich so intensiv mit Ihrem Deutschen Schäferhund beschäftigt.

In den Pausen können Sie zuschauen, wenn die anderen Deutschen Schäferhunde gesichtet werden. Besonders super: Sie hören alles, denn jeder Kommentar eines LCC wird über die Lautsprecheranlage übertragen.

Eine Sichtung versteht man am besten, wenn man sie gesehen und vielleicht aktiv daran teilgenommen hat. Für einen ersten Eindruck können Sie das nebenstehende Video betrachten, das Karla Bachmann bei einer der ersten Sichtungen erstellt hat. Bitte stören Sie sich nicht daran, dass unser Verein damals noch SV-2000 hieß. (Das ist eine andere Geschichte. Sobald wir einen neuen Film haben, werden wir den hier verlinken.)

Kosten einer Sichtung

Der Schäferhundverein RSV2000 berechnet für eine Sichtung Gebühren nach der jeweils aktuellen Gebührenordnung. Es gibt bei diesen Gebühren keinen Unterschied, ob Sie Mitglied, Förderer oder “nur” Besitzer eines Deutschen Schäferhundes sind.

Die Gebührenordnung weist die jeweilig aktuellen Gebühren aus.

Die Anmeldung erfolgt über CANIVA.

Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Sichtung

Die Voraussetzungen ergeben sich aus der Sichtungs- und Körordnung:

Deutscher Schäferhund mit Ahnentafel oder Eintrag in den Zuchtbuchanhang eines VDH/FCI-Rassehundezuchtvereins

Mindestalter:

  • Jugendsichtung: 4 (bis 7) Monate
  • Junghundsichtung 7 (bis 12) Monate
  • Talentsichtung 12 Monate

Bei Sichtungen wird beschrieben, man kann nicht “durchfallen”.