RSV-WM in Dänemark, Holbaek 29.09. – 01.10.2023
Wie bequem war die RSV-WM für mich bislang doch immer. Gefühlt fand sie stets entweder in Korbach oder bei Helmut in Hann. Münden statt. Das hatte etwas beruhigend Familiäres, aber da man als Deutscher für eine Weltmeisterschaft nie die Landesgrenzen überqueren musste, hatte ich eigentlich immer das Gefühl bei einer internationalen deutschen Meisterschaft teilzunehmen.
Nun also endlich das Abenteuer Dänemark! Henrik hatte die Veranstaltung großartig beworben und wurde mit einem Teilnehmerfeld von fünfzig Hundeführern belohnt. Für die durchgehend hervorragende Organisation war das kein Problem. Für das erste große Staunen in Holbaek sorgte der Anblick der gesamten Sportanlage: Wow! Ein modernes Stadion mit angegliederten Hallen und einer entsprechenden Infrastruktur, auch für die parkenden Autos der Hundeführer. Einen solch hohen Standard hatten wir Hundeführer und Zuschauer noch nie bei unseren Veranstaltungen genossen. Das Niveau des Wettkampfs passte sich den Rahmenbedingungen an und war entsprechend hoch, meinem Eindruck nach so hoch wie nie zuvor im RSV2000.
Und so konnte Peter Kaspereit seinen Triumph von 2020 nur mit einer konstant starken Leistung über alle Kategorien wiederholen. Sein Hund Kuno zeigte keine Schwächen, auch nicht beim Sprung über die Meterhürde. 😉 Ähnlich stark und ohne Einschränkungen erkämpfte der Schweizer Martin Schenk den zweiten Platz, womit er seine Spitzenstellung vom Vorjahr eindrucksvoll bestätigen konnte. Nur eine Kleinigkeit beim‚ Steh‘ in der Unterordnung trennte ihn vom Sieg. Auch der Vorjahreschampion und Lokalmatador aus Dänemark, Henrik Jensen startete eindrucksvoll und bewies in der abschließenden Unterordnung menschliche Größe, indem er seinen verletzten Hund nach dem Sprung über die Meterhürde zum Wohl des Tieres die Schrägwand ausließ.
Für mich persönlich war die Unterordnung von Sabine Klameth der Höhepunkt der Veranstaltung. Absolute Harmonie und Abstimmung bei hervorragender Trieblage! Es war wie immer ein Genuss, dem beiwohnen zu dürfen. Helmut sinnierte über mögliche Abzüge im Dezimalbereich, um dann doch auf die 99 Punkte zu kommen. Ich selbst bin stolz auf meinen Mordor, der sich als selbstbewusster und mittlerweile sehr erwachsener Rüde präsentiert hat und in allen aktiven Phasen eine triebstarke Arbeit zeigte. Da ist noch viel Potential!
Dank gebührt auch den vielen Helfen vor Ort und den Richtern, die diesen undankbaren Job zuverlässig ausübten. Den Live-Kommentar während der Unterordnung habe ich wie schon während der diesjährigen deutschen Meisterschaften als sehr positiv empfunden. Die Beschreibungen stehen in einem direkteren Bezug zum Geschehen, es stört den Hundeführer selbst nicht in seiner Vorführung, da die Kommentare auf dem Feld kaum zu hören sind und die lange Pause zwischen den Auftritten in den Nachbesprechungen fällt dadurch weg.
Danke an Helmut und die Ortsgruppe Westerwald (insbesondere Elke, Werner und Simon) für die Unterstützung!
Dr. Jürgen Grimm