Liebe RSV-Mitglieder,
am vergangenen Wochenende, den 17. und 18.Dezember 2022, haben wir erfolgreich die erste Talentsichtung in Kombination mit der VDH-Zulassung unserer eingereichten Zuchttiere absolviert.
Bei der Talentsichtung konnten 14 Malinois das erste Mal nach RSV – System gesichtet werden, und wurden dabei einmal in mentalen Teil sowie in der phänotypischen Beschreibung umfangreich erfasst. Die angereisten Hundeführer stellten dabei ein ansprechendes Zuchtpotential vor, was künftig neben dem Deutschen Schäferhund nun auch als neue Zuchtbasis Belgischer Schäferhund den RSV bereichern wird.
Neue LCC-Anwärter (Leiter Competence Center) haben sich unter Anleitung altgedienter LCCs am Wochenende um die Sichtung der Zuchttiere gekümmert. Ziel sollte es sein, das Wissen um den Malinois im RSV auf breite Beine zu stellen und dem Konzept einer umfangreichen Erfassung relevanter Zuchtdaten weiterhin Genüge zu tun. Als persönliches Fazit kann ich festhalten, dass die Sichtung hervorragend geklappt hat und wir uns hiermit sicher auf einem guten Weg befinden. Sicherlich bedarf es hier und da noch weiterer Optimierungen, aber das wird die Zeit ohne Frage mit sich bringen.
Am Sonntag konnten wir dann um 11 Uhr Herrn Nico Kersten begrüßen, der als eingesetzter Zuchtrichter das von uns definierte Zuchtkontingent noch einmal überprüfte. Wie ihr wisst, mussten wir zur finalen Freigabe des Malinois im RSV ein Zuchtkontingent mit zehn Hündinnen und vier Rüden beim VDH nachweisen, um die Freigabe zur Zuchtzulassung erhalten zu können. Dieser Prozess war in den letzten Monaten von großem Umfang geprägt, da die Voraussetzungen dieser eingereichten Zuchttiere bei der Varietät Malinois nur schwer zu erfüllen sind.
Die Bedingungen für diese 14 Tiere waren, dass keiner der eingereichten Hunde doppelte Ahnen in der ersten bis dritten Generation vorweist. Wie wir alle wissen, ist bei der geringen Populationsgröße in Deutschland und der in unserem Segment vertretenen Zuchttiere die genetische Vielfalt leider sehr überschaubar. Bereits in den letzten Jahren wurde von vorausschauenden Züchtern der hohe Grad der in Deutschland vorhandenen Inzucht beim Malinois angeprangert. Dies ist hier im Rahmen dieses Verfahrens erneut in aller Deutlichkeit bewusst geworden, und wir sollten dies zum Anlass nehmen, vermehrt frisches Blut aus ausländischen Outcross-Verpaarungen zu berücksichtigen, um die genetische Vielfalt unserer Rasse auch für zukünftige Generationen zu erhalten sowie die Risiken einer möglichen Inzuchtdepressionen zu vermeiden. Abschließend ist zur Überprüfung durch den VDH zu bemerken, dass das Zuchtpotential den Anforderungen gerecht wurde und die Prüfung ohne Probleme verlaufen ist. Nico Kersten sicherte uns zu, dass er noch am Sonntagabend den VDH davon unterrichtet, und wir hoffen nunmehr, dass wir vor Weihnachten schriftlich die finale Freigabe für die Zuchtzulassung des Malinois im RSV erhalten.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Unterstützern recht herzlich bedanken. Wie Helmut Raiser am Wochenende trefflich formuliert hat:
„Wir haben einen historischen Moment erlebt. Als erster Rassezuchtverein betreut der RSV nun zwei Gebrauchshunderassen aktiv in Zucht und im Sport.“
Ich wünsche uns allen für die nächsten Jahre das richtige Händchen und das nötige Glück, dass der nun eingeschlagen Weg von Erfolg und einer Menge Spaß an unserem gemeinsamen Hobby geprägt wird. Euch und euren Familien wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2023.
LAZ Malinois
Mathias Döge