
RSV Deutsche Meisterschaft 2025 in Lugau
Auch in diesem Jahr fand die RSV Deutsche Meisterschaft wieder in Lugau statt, ein Ort, der sich, genau wie bei unserer Weltmeisterschaft, als bewährter Austragungsort etabliert. Das Sportfeld des Lugauer Sportclubs bietet hervorragende Bedingungen, und mit der Agrargenossenschaft Mewak steht uns vor Ort ein verlässlicher Partner aus der Landwirtschaft zur Seite, der uns tatkräftig unterstützt.
Besonders erfreulich: Das Starterfeld war erneut mit beiden betreuten Rassen besetzt, hier wächst zusammen, was zusammengehört.
Als Leistungsrichter konnten wir in diesem Jahr auf ein starkes Trio setzen: Tino Grimm in der Fährte, Dr. Helmut Raiser in der Unterordnung und Gerd Fern im Schutzdienst. Für die Ablage kam Lutz Klang zum Einsatz. Alle Richter überzeugten mit Fachblick, klarer Linie und einem fairen Händchen. Ein echtes Highlight war das unmittelbare Besprechen der gezeigten Leistungen, für die Zuschauer ein echter Mehrwert und für den Ablauf eine wohltuende Klarheit.
Im Schutzdienst standen Daniele Scopel, der vielversprechende Newcomer Ben Kranich sowie Jonas Hoffeld als Reservehelfer und Coach im Einsatz. Danke an alle drei für die hochkonzentrierte und sportliche Arbeit.
Wie es auf Meisterschaften eben ist, konnte nicht jedes Team das Prüfungsziel erreichen. Aber alle Teilnehmer zeigten sich sportlich, respektvoll und mit vollem Einsatz, genau das macht den Geist unserer Veranstaltungen aus.
Sieger der diesjährigen Meisterschaft wurde Peter Kaspereit mit seinem Rüden Kuno vom Hause Siegerblut. Mit beeindruckenden Leistungen in allen drei Abteilungen konnte er sich erneut an die Spitze setzen. Doch das Verfolgerfeld rückt näher: Platz 2 ging an Nina Schmidt mit Bella Bixe vom Langenauer Forst, Platz 3 an Irina Rasenberger mit ihrer Hündin Working-dog Gwendolin.
Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich zu ihren sportlichen Leistungen und freuen uns auf ein Wiedersehen bei einer der nächsten RSV2000-Veranstaltungen.
Albert Spreu
1. Vorsitzender
Bericht zur RSVDM 2025 – LR Gerd Fern – Abteilung C
Bis auf einige Prüfungen auf regionaler Ebene war das mein erster Einsatz als Leistungsrichter im direkten Leistungsvergleich von Belgischen Schäferhunden zu Deutschen Schäferhunden. In meinem über 40-jährigen Einblick in die Welt des DSH in Deutschland gab es bezüglich der beiden Rassen immer wieder interessante Diskussionen aber auch bezüglich der anderen Gebrauchshunderassen.
Begriffe zu beiden Rassen, wie Nervenkrüppel, belgische Flugfritten, Grobmotoriker, Krummrücken, schwerfälliger Klotz u.s.w., sind manchmal gefallen und ich konnte teilweise Überlegenheits- und Neidgefühle feststellen, die mich auch teilweise selbst mitgerissen haben. Der diesbezügliche Höhepunkt für mich gipfelte darin, dass ein Versammlungsbeschluss in einer Ortsgruppe herbeigeführt werden sollte, dass andersrassige Hunde auf dem Vereinsgelände beim Übungsbetrieb nichts zu suchen hätten. Man musste glauben, dass man bezüglich des Rassenwahns nichts dazu gelernt hatte. Ich will dieses Beispiel nur zur Darstellung einer schon lange zurückliegenden Einstellung im Gebrauchshundesport nennen. Der Antrag setzte sich auch nicht durch.
Und jetzt nun hatte ich die Ehre mitzuhelfen, den Deutschen Meister des RSV2000 was ja mittlerweile ein BSH oder DSH sein kann festzustellen.
Für den Schutzdienst möchte ich diesbezüglich feststellen, dass, egal welcher Rasse, der Hundeführer, insbesondere unter hoher nervlichen Anspannung des Hundes im Schutzdienst, über seine Koordination und Führung maßgeblich das Ergebnis beeinflusst. Die technischen Details einer Übung werden nur dann exakt und direkt vom Hund gezeigt, wenn der Hundeführer klar mit dem Hund kommuniziert. Mit Hilfe des Richtsystems im RSV2000 kann dann durch die Äquilibrierung der Leistungsparameter Trieb, Technik und Koordination, für jede Rasse gleich, festgestellt werden welcher Hund die für ihn zweckmäßigste Ausbildung erfahren hat. Die verschiedenen Betrachtungsweisen einer gezeigten Leistung werden durch die Äquilibrierung relativiert und auch reduziert.
Die Voraussetzung dafür, dadurch geschaffen im Trainingsbetrieb, in dem die verschiedenen Triebbereiche, nach RSV2000 Lehre Grün, Grau, Blau und Orange, auf ein gewisses Level gebracht, reduziert und auch gehalten werden. In diesem Zusammenhang möchte ich nun zur Helferarbeit leiten.
Erstmalig auf einer überregionalen Veranstaltung eingesetzt wurden Daniele Scopel (Italien Alter: 32.Jahre) 1. Teil, Ben Maurice Kranich (Deutschland Alter: 17 Jahre) 2.Teil eingesetzt. Jonas Hoffeld (Deutschland Alter: 32 Jahre) war als Ersatzhelfer eingeplant und hatte zusätzlich die Aufgabe, auf Grund seiner Erfahrung, den beiden Helfern in Rat und Tat zur Seite zu stehen .
Alle drei Helfer wurden für diese Veranstaltung auf der zuletzt im RSV2000 durchgeführten Helfersichtung ausgewählt, wo sie ihre sportlichen Voraussetzungen für Schnelligkeit, Gewandtheit, Geschicklichkeit und Kraftausdauer unter Beweis stellen mussten. Die motorischen Fähigkeiten zur Bewältigung dieser Aufgabe waren also durch die Helfersichtung festgestellt. Diese Aufgabe wurden auch von beiden Helfern hervorragend mit hohem Engagement und Disziplin unter Beweis gestellt, was ja bei den spektakulären Angriffsgeschwindigkeiten, die zur heutigen Zeit von den Hunden überwiegend gezeigt werden, nicht so einfach ist.
Bei meiner Bewertung bezüglich der trieblichen Komponenten Griffwirkung und Griffsicherheit habe ich beide Helfer in die Bewertung mit einbezogen.
Ich wünsche allen drei Helfern eine erfolgreiche Zukunft in ihrem weiteren Werdegang und appelliere an sie, sich in ihrer Helfertätigkeit die Möglichkeiten und das vorhandene Fachwissen im RSV2000 zu Nutze zu machen.
Eine Helfertätigkeit ist nicht nur geprägt durch die Gabe Hunde in hoher Geschwindigkeit unfallfrei abzufangen, sondern der wesentlichste Bestandteil liegt in der Unterstützung der Hunde und Hundeführer im Trainingsbetrieb die Triebbereiche Grau, Grün, Orange und auch Blau zu fördern, zu reduzieren und zu halten. Hinzu kommt noch die Unterstützung der jeweiligen Veranlagung des Hundes anzupassen, um auch Hunden eine Chance zu geben, die nicht in ihrer Veranlagung einen bestimmten Typ oder Level gleichen.
Für die Zukunft hoffe ich, dass an der Richtphilosophie mit dem System der Äquilibrierung der Leistungsparameter weitergearbeitet wird. Es ist ein zweckmäßiges System, mit dem eine rasseübergreifende einheitliche Betrachtungsweise möglich ist.
Was die Organisation und Durchführung der Veranstaltung betrifft, habe ich mich, wie immer, in Lugau wohlgefühlt.
Gerd Fern
Leistungsrichter im RSV2000