Jahresrückblick 2025

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Jahresrückblick 2025

„Der Gebrauchshund ist ein Wert an sich. Ihn und seine genetischen Ressourcen zu erhalten, gehört zur Pflege des Kulturgutes.“

Mit diesem Satz, der aus der Definition des Gebrauchshundes stammt, lässt sich das Jahr 2025 im RSV2000 treffend zusammenfassen. Dieses Verständnis begleitet uns seit der Gründung. Es ist der Grundstein unserer Arbeit und der Kern dessen, was den RSV2000 ausmacht.

In diesem Jahr kam etwas hinzu, das unsere gesamte Gemeinschaft bewegt hat: Die gesellschaftliche Anerkennung unseres Wirkens durch die Deutsche UNESCO-Kommission und die Entscheidung des Bundesrates am 26. März. Das Gebrauchshundewesen wurde als immaterielles Kulturerbe anerkannt und zwar in vollständiger Breite: Hund, Zucht, Ausbildung, Vereine, Ortsgruppen, Ausstellungen, Zuchtzulassungen, sportliche Prüfungen und die Selektion über Wettkämpfe. Dazu gehört auch der Wissenstransfer von Generation zu Generation.

Das Gebrauchshundewesen ist frei von Barrieren. Geschlecht, Herkunft, Orientierung oder soziale Unterschiede spielen keine Rolle. Entscheidend ist einzig die gemeinsame Leidenschaft für Ausbildung, Sport und Zucht von Gebrauchshunden. Genau das macht dieses Kulturerbe aus und es ist gut, dass diese Bedeutung nun offiziell anerkannt wurde.

Der Staat hat damit die Aufgabe übernommen, dieses kulturelle Erbe zu schützen und seine Vielfalt zu erhalten.

Mitglieder & Struktur

2025 war für den RSV2000 ein starkes Jahr. Wir sind in vielen Bereichen gewachsen und zwar deutlich.
Der Mitgliederzuwachs lag bei beeindruckenden 54 Prozent, die Zahl der Ortsgruppen stieg um 59 Prozent. Dieses Wachstum zeigt sich nicht nur national. Auch RSVglobal legt weiter zu und überzeugt mit klaren Strukturen, schnellen Wegen und einem modernen, internationalen Miteinander.

Zuchtentwicklung

Züchterisch lief das Jahr ebenfalls gut. Bei den Deutschen Schäferhunden blieb die Zahl der Welpen stabil. Die Malinois dagegen legten um rund 50 Prozent zu. Das passt zur Gesamtentwicklung und zeigt, dass unsere Ausrichtung für verantwortungsvolle Züchter immer attraktiver wird.

Helfersichtung – Start in die Saison

Traditionell beginnt unser Jahr mit der Helfersichtung und der Zuspruch war enorm. Neu war ein standardisierter Fitnesstest, der die sportliche Eignung unserer Helfer klarer einordnet. Außerdem diente die Sichtung der Auswahl für fünf hochklassige Veranstaltungen.

Das Feedback war durchweg positiv. Gleichzeitig mussten wir erleben, dass einzelne Verbände versuchten, ihre Mitglieder von einer Teilnahme abzuhalten. Wir haben das offen angesprochen; offiziell handelte es sich immer um „Missverständnisse“. Für uns bleibt klar: Entscheidungsfreiheit gehört zum Sport. Wer sich davon abhalten lässt, ist wahrscheinlich noch nicht bereit für eine RSV-Veranstaltung.

Trotz allem: 36 Helfer aus dem In- und Ausland sind angereist.

CACIT Germany – Rekorde und Kulturerbe

Die CACIT Germany hat gleich zu Jahresbeginn ein deutliches Zeichen gesetzt. Rund 200 Hundesportler wollten teilnehmen, 160 Startplätze standen zur Verfügung und 150 Teams gingen tatsächlich an den Start.

Die Ostbayernhalle in Kreuth bot uns erstmals eine große Indoor-Location, mit Live-Kommentaren, besonderer Atmosphäre und starken Bildern.

Kurz vor der Auslosung kam die Nachricht, die unser Jahr geprägt hat: Der Bundesrat hat am 26. März das Gebrauchshundewesen als immaterielles Kulturerbe Deutschlands anerkannt. Für alle, die ihr Herz an den Gebrauchshund verloren haben, war das ein bewegender Moment. Es ist Anerkennung und Verpflichtung zugleich. Jeder, der sich für den Gebrauchshund einsetzt, ist nun ganz offiziell Kulturträger.

Sieger der CACIT Germany:
Yulian Hatala mit Hype iz Gratsiano. (Auch Gesamtsieger der Golden League 2025)

Ein Blick zur Gebrauchshundkommission

Während der CACIT waren wir zu einer Sitzung der Gebrauchshundkommission eingeladen. Thema war die angespannte Lage des Sports in Österreich, eigentlich ein wichtiges Anliegen. Doch weitere Termine wurden kurzfristig abgesagt. So entsteht keine echte Gestaltung.

Dazu kam, dass wir erneut keinen Platz in der Kommission erhalten haben, obwohl uns dieser auf der VDH-Mitgliederversammlung von uns erbeten und zugesagt wurde.
Trotzdem bleiben wir bei unserem Weg. Der RSV2000 stand schon immer eigenständig für den Gebrauchshund ein und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

Schutzhund Trainers Cup – Lolland

Im April fand in Lolland (Dänemark) der 6. Schutzhund Trainers Cup des CC Nord statt. 30 Teilnehmer aus Norwegen, Dänemark, Schweden und Deutschland gingen an den Start.

Siegerin:
Hanne Garnæs mit Team Englund’s Nicka.

RSV Deutsche Meisterschaft – Lugau

Im Mai folgte die RSV Deutsche Meisterschaft in Lugau. 23 Sportler stellten sich der Herausforderung. Sportfreund Peter Kaspereit schaffte das Unglaubliche, einen Hattrick. Er ist damit das dritte mal in Folge Deutscher Meister mit einem Hund Kuno vom Hause Siegerblut.

Mondioring – 1. VDH DM

Im Juni nahmen unsere Mondioring-Sportler an der ersten VDH DM, bei der alle Prüfungsstufen geführt werden konnten, teil. Die Richter stellten anspruchsvolle Programme, die selbst in den Stufen 1 und 2 echtes Meisterschaftsniveau hatten.

Sieger Kategorie 1:
Matthias Kastner mit Black Soul Malum.

VDH DM IGP & FCI WM

Unsere IGP-Sportler hatten sich über die CACIT Germany qualifiziert und zeigten auf der VDH DM IGP starke Leistungen. Mehrere konnten zusätzlich die Qualifikation zur FCI Weltmeisterschaft erreichen.

RSV Weltmeisterschaft – Ein Höhepunkt mit vielen Facetten

Für die RSV Weltmeisterschaft war ursprünglich Chemnitz, Kulturhauptstadt Europas 2025, vorgesehen. Ein Ort, der Tradition und Moderne perfekt verbunden hätte. Doch eine kaum nachvollziehbare Begründung verhinderte die Genehmigung:
Anwohner könnten sich „ermutigt“ fühlen, das Sportfeld als Hundetoilette zu nutzen.

Nach dieser bürokratischen Kuriosität (der Amtsschimmel hat wieder zugeschlagen) haben wir wieder in Korbach angeklopft und wurden herzlich empfangen. Stadt, Veterinäramt, Landwirte und der TSV Korbach sorgten dafür, dass wir uns erneut wie zuhause gefühlt haben.

Weltmeister 2025:
Alex Cooper mit Bansai vom Tiefgestade.

Die Geschichte dahinter könnte kaum schöner sein:
Bansai war früher Filmhund in Hollywood, unter anderem in Produktionen wie Venom 3 und Star Wars. Wegen seines Temperaments wurde er dort irgendwann nicht mehr eingesetzt. Alex Cooper, ehemaliger Royal Marine, nahm ihn auf und machte aus einem ausgemusterten Filmhund einen Schutzhund-Weltmeister.

Erstmals gab es außerdem ein eigenes Startkontingent für Belgische Schäferhunde. Noch wurde es nicht komplett ausgeschöpft, aber das dürfte sich 2026 ändern.

Internationale FH Meisterschaft – Ganschendorf

Im Spätherbst ging es nach Ganschendorf zur internationalen FH Meisterschaft. Ein regionaler Landwirtschaftsbetrieb stellte große, anspruchsvolle Flächen zur Verfügung, und Matthias Hanse organisierte alles vor Ort.

Siegerin:
Jeanette Rather mit Clemens Sonnenschein von Mircwidu.

Mehrere Starter konnten zusätzlich die Qualifikation zur VDH DM FH erreichen.

Hund & Pferd Dortmund

Zum Jahresende präsentierten wir uns auf der Hund & Pferd in Dortmund. Neben zwei CACIB-Ausstellungen richteten wir eine Sonderschau für Deutsche Schäferhunde im Rahmen der Agria Trophy aus.

Unser Standpunkt ist klar: gebrauchsfähige Anatomie, keine Übertreibungen, keine Kompromisse.

BOB Stockhaar: Bella-Bixe vom Langenauer Forst
BOB Langstockhaar: Valentyna z Ditčina Dvora

Jahresabschluss – Adventpokal „Gala des IGP Sports“

Den sportlichen Abschluss bildete die Adventpokal-Gala des IGP Sports in der Dogsportarena Hückelhoven. Ein stimmungsvoller, fairer und sportlich hochwertiger Jahresausklang. Der Adventpokal ist längst ein echtes Highlight im Hundesportkalender.

Ausblick 2026

Wir starten mit klaren Zielen und viel Energie ins neue Jahr.
2026 wollen wir unsere internationale Präsenz weiter ausbauen, die Ausbildungsstandards im Helferwesen weiter anheben und die Zusammenarbeit zwischen den Ortsgruppen stärken.

Auch in der Zucht erwarten wir weiteres Wachstum. Zusätzlich arbeiten wir an einer Neuerung im kynologischen Bereich, die echten Fortschritt bringen wird. Noch können wir nicht alles verraten, aber wir werden 2026 mit einer Entwicklung aufwarten, die das Gebrauchshundewesen nachhaltig prägen kann.

Wir gehen mit Rückenwind ins neue Jahr und freuen uns auf neue Aufgaben, starke Veranstaltungen und großartige Hunde.

Ich wünsche allen Mitgliedern, Freunden und Unterstützern eine besinnliche Weihnachtszeit. Genießt die Tage mit euren Familien, Partnern, Freunden und natürlich mit euren Hunden.
Für 2026 wünsche ich allen Gesundheit, Freude und viele starke Momente im Gebrauchshundewesen.

Albert Spreu
1. Vorsitzender

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